Welche Befehlssatz-Architekturen kennen Sie?
Stack-Architektur?
Diese Form benötigt keine Adressen für Operanden und ist somit eine
Nulladressmaschine. Quell und Ergebnisoperanden liegen auf einem
Operanden-Stack. Vorteil dieser Architektur ist daher die Speicherplatzeinsparung
durch die nicht notwendigen Adressen.
Akkumulator-Architektur?
Um Verknüpfungsoperationen durchzuführen, liegt ein Operand in einem Register
und ein Operand typischerweise im Hauptspeicher
(Einadressmaschine) . Vorteil ist die einfache Implementierung, da
nur ein internes Register benötigt wird. Nachteil ist aber die hohe Speicherlast.
Universalregister-Architektur?
Ein Satz von gleichberechtigten Registern kann zum Ablegen von Daten genutzt
werden. Deshalb sind im Op-Code mehrere Operanden anzugeben (Zwei-,
Dreiadressmaschine etc.) Vorteil ist die freie Benutzbarkeit durch Compiler.
Ausdrucksberechnungen können somit in beliebiger Reihenfolge erfolgen, was
Pipelining möglich macht. Dazu kommt, daß die Speichertransferlast
sinkt, die Geschwindigkeit steigt und Superskalartechniken sind
effizient einsetzbar. Der Nachteil dieser Architektur sind die teilweise großen
Registersets, welche bei jedem Kontextwechsel auszutauschen sind. Außerdem müssen
die Operanden Adressiert werden, was zu langen Befehlen führt.
Welche Register-Architekturen gibt es?
Register-Register ohne Speicheradressen (Sparc,Mips)
Verknüpfungsoperationen verwenden nur Register. Nur in Lade- und
Speicherbefehlen werden Adressen verwendet. (Load / Store -
Architektur). Vorteil ist, dass die Verknüpfungen immer mit Registern
geschehen und somit eine Befehlsdekodierung mit fester Länge möglich ist.
Vorteile
- Einheitliche Taktzyklen pro Befehl
- Pipeline-Prinzip wird dadurch unterstützt
Nachteile
- Code wird größer, da Speichertransfers nur durch zusätzliche Befehle
Register-Speicher mit der Möglichkeit von Speicheradressen (Motorola 68000)
Vorteile
- Daten können auch im Speicher referenziert werden, ohne diese vorher
- Explizit laden zu müssen.
Nachteile
Durch die variierenden Adressierungen variieren Befehlslänge und Taktzyklen pro
Befehl, was äußerst negativ für Verfahren wie Pipelining ist.
Speicher-Speicher mit nur Speicheradressen (DEC-VAX)
Vorteile
Der Programmierer braucht sich nicht um Register kümmern. Deshalb wird die
Programmierung transparenter.
Nachteile
Es entsteht ein hoher Speicherverkehr, was sich Nachteilig auf die Performance
auswirkt. Falls doch Register erlaubt werden (Orthogonaler Befehlssatz / CISC),
variieren auch hier Befehlslänge und Taktanzahl pro Befehl.
Orthogonale Befehlssätze sind solche, welche eine beliebige Kombination von
Befehlscode, Adressierungsart und Datentyp zulassen.
Was ist Byte-Ordering und Word-Alignment?
Alle konventionellen Rechner sind Byte-Adressiert. D.h. das Worte (egal ob 8,
16 oder mehr Bit) bestehen aus einer Folge (aufsteigender) Bytes. Dabei gilt das
erste Byte als die Adresse des Wortes. Nimmt die Wertigkeit mit aufsteigender
Adresse zu, ist es das Litte-Endian-Format, umgekehrt das Big-Endian-Format.
Falls Worte so in den Speicher passen, das keine Verschiebungen auftreten, heißt
der Speicher aligned. Prüfen kann man dies durch die Formel
Adresse mod Wortlänge = 0?